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BDKJ-Vorsitzender vermisst Thema Missbrauch bei Weltsynode

 Aus Sicht des Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun, fehlt bei den Beratungen der Weltsynode in Rom das Thema Missbrauchsaufarbeitung. Der Vatikan habe bis heute “systemische Risikofaktoren” für sexuellen Missbrauch in der Kirche “nicht als solche anerkannt”, sagte Podschun in einem Interview des katholischen Kölner Portals domradio.de (Samstag).

Das heiße aber auch, dass der Vatikan “die Konsequenzen nicht anerkennt, also die Konsequenz, das Machtsystem aufzubrechen”. Podschun fügt hinzu: “Die Notwendigkeit sieht der Vatikan ja gar nicht.” Es sei daher “nur logisch, dass er nicht diese Themen berät”, obwohl sie in der gesamten Weltkirche vorhanden seien. Bei den Beratungen der Weltsynode sei bislang ein wichtiger Schritt nicht getan worden, nämlich “die Anerkennung des Leids, das in der Kirche geschehen ist”.

Dies sei jedoch “ein drängendes Thema, was wir auch zeitlich nicht weiter nach hinten schieben können und was jetzt dringend angegangen werden muss”, so der BDKJ-Bundesvorsitzende. Die deutschen Bischöfe hätten daher die Pflicht, sich dafür einzusetzen, “dass diese Themen auf die Agenda kommen und auch Entscheidungen dazu getroffen werden”, sagte Podschun.