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Bayerisches Pressefoto des Jahres 2023 geht an Volontär

Eine Aufnahme des Fotografen Lorenz Mehrlich aus München ist Pressefoto Bayern des Jahres 2023. Am Freitag wurde der Gesamtsieger des Wettbewerbs im Bayerischen Landtag ausgezeichnet, teilte der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) mit. Der 25-jährige Volontär der Süddeutschen Zeitung (SZ) erhält ein Preisgeld von 2.500 Euro. Es ist laut BJV das erste Mal in der 24 Jahre langen Geschichte von Pressefoto Bayern, dass ein Volontär das Pressefoto des Jahres stellt.

Das Siegerbild mit dem Titel „gestrandet“ zeigt ein Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Samos. Lorenz Mehrlich, Volontär der SZ-Bildredaktion, hat am 13. April 2023 dort den Ort Zervou besucht und in dem sogenannten „Closed Controlled Access Center“ Interviews geführt und fotografiert. Das auf einer Fläche von 154 Hektar entstandene Camp scheine auf den ersten Blick leer, doch lebten im April rund 800 Menschen dort. Es biete Platz für insgesamt 3.000 Menschen, der Bau sei mit 43 Millionen Euro von der Europäischen Union finanziert worden. Das „Closed Controlled Access Center“ auf Samos soll ein geordnetes Asylverfahren gewährleisten und Sicherheit für die Inselbewohner schaffen.

„Das Bild kontrastiert den einsamen afrikanischen Flüchtling auf der Straße mit der sterilen Architektur eines umzäunten Flüchtlingslagers und verweist damit auf das Dilemma der Flüchtlingssituation in Europa und die aktuelle Debatte. Ein genau auf den Punkt fotografiertes, gut gestaltetes und inhaltlich sehr wichtiges Bild“, urteilte die Jury laut Mitteilung.

Die Preisverleihung fand im Senatssaal des Bayerischen Landtags statt. Neben dem Gesamtsieger wurden die Siegerinnen und Sieger der Kategorien Tagesaktualität, Serie, Bayern – Land & Leute, Kultur, Sport, Umwelt & Energie, Europa und des Newcomer Awards (bis 35 Jahre) ausgezeichnet. Die Jury hatte die Wahl unter mehr als 1.120 Bildern von Fotografinnen und Fotografen aus allen Medienbereichen und Regionen Bayerns. Es war laut BJV die höchste Beteiligung seit Bestehen des Wettbewerbs. (00/3843/24.11.2023)