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Bayerischer Gaststättenverband warnt vor Wirtshaussterben

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband hat vor einem Wirtshaussterben im Freistaat gewarnt. Laut aktuellen Erhebungen könnten fast 2.500 Betriebe nicht mehr weitermachen, sollte die Bundesregierung die wegen der Corona-Pandemie abgesenkte Mehrwertsteuer wie geplant zum Jahresende wieder anheben. “Eine Rückkehr zum alten Satz von 19 Prozent Mehrwertsteuer wäre für die Gastronomie ein enormer Schlag”, sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer der “Augsburger Allgemeinen” (Freitag).

“Wir beschädigen vor allem die kleineren Gasthäuser auf dem Land. Die können dann nicht mehr mitmachen”, fügte Inselkammer hinzu. Die Wirte litten bereits unter massiv gestiegenen Kosten für Löhne, Energie und Rohstoffe. Eine weitere Preiserhöhung müssten sie an ihre Kunden weitergeben. Dann könnten sich viele Menschen das Essen in einer Gaststätte nicht mehr leisten.

Die Verbandspräsidentin verwies darauf, dass in 23 der 27 EU-Mitgliedsstaaten die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie reduziert sei. “Wer in der Metzgerei oder bei McDonalds sein Essen im Stehen verzehrt oder mitnimmt, muss schon immer nur sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlen.” Das sei “extrem ungerecht, da unser Essen viel nachhaltiger ist: Wir haben kein Wegwerfgeschirr und in der Regel frisch zubereitete, regionale Produkte”, so Inselkammer.