Die bayerische Staatsregierung hat den Bayerischen Ethikrat neu aufgestellt. Wichtigster Baustein der Neukonzeption ist, dass das Gremium das Kabinett bei aktuellen Themen noch schneller und agiler beraten kann, teilte die Staatskanzlei mit. „Wir wollen Politik klug und verantwortungsvoll gestalten“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU): „Dafür brauchen wir das ganze Bild.“ Konkret äußert sich die Neugestaltung etwa darin, dass neben der alten und neuen Vorsitzenden Susanne Breit-Keßler, der früheren Münchner Regionalbischöfin, zwei weitere Experten an den Terminen mit dem Kabinett teilnehmen.
Der Bayerische Ethikrat sei ein auf Länderebene bundesweit einmaliges Gremium, hieß es. Er bilde eine Ergänzung zu den allgemeinen Abhandlungen des Deutschen Ethikrats oder der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. „Wir sind herausgefordert durch eine Welt im Wandel, mit Unsicherheiten und dynamischen Entwicklungen, die Einordnung brauchen“, sagte Herrmann. Die alte und neue Vorsitzende Breit-Keßler sagte, fortan könne man in Krisenzeiten noch schneller reagieren. Neben ihr gehören der Münchner Soziologe Armin Nassehi und der Baumechanik-Professor Gerhard Müller zum Dreier-Führungsteam.
Die bisherigen 15 weiteren Mitglieder des Ethikrats bleiben weiterhin an Bord, es handelt sich dabei um Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Theologie, Naturwissenschaften, Soziologie und Ökonomie. Zwischen den Jahren 2020 und 2023 hat der Ethikrat sieben Stellungnahmen und Erklärungen mit Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Schwerpunkte waren dabei aktuelle, ethisch hochkomplexe Themen wie die Corona-Pandemie, ein verantwortungsvoller Umgang mit künstlicher Intelligenz oder assistierter Suizid. (01/0316/28.01.2025)