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Barmer: MV ist besonders betroffen von Alkoholsucht

Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil diagnostizierter Alkoholkrankheiten. Das belege eine aktuelle Analyse im Barmer-Morbiditäts- und Sozialatlas, teilte die Barmer-Krankenkasse am Mittwoch in Schwerin mit. Demnach wurde im Jahr 2023 bei 23,1 von 1.000 Erwachsenen eine Alkoholsucht ärztlich festgestellt. Damit liege der Anteil Betroffener in MV 56 Prozent über dem Bundesmittelwert (14,8 je 1.000), hieß es. Hochgerechnet seien wenigstens 37.000 Menschen in MV alkoholkrank. Die höchste Betroffenheitsrate gebe es bei Männern im Alter von 60 bis 69 Jahre (68,6 von 1.000). Schwerin sei deutschlandweit die am meisten belastete Kommune (27,5 je 1.000).

„Die Daten bestätigen den Trend der letzten Jahre: Mecklenburg-Vorpommern ist und bleibt trauriger Spitzenreiter bei Alkoholsucht“, sagte Barmer-MV-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. Die Daten könnten allerdings nur die „Spitze des Eisberges“ abbilden, da höchstens 15 Prozent aller Suchtkranken ärztliche Hilfe in Anspruch nähmen.