Die Kirche muss sich nach Ansicht des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz am Maßstab der Menschlichkeit messen lassen. Dieser Gedanke habe auch bei den Beratungen der Weltsynode in der vergangenen Woche eine wichtige Rolle gespielt, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Sonntag in Rom.
Bätzing predigte in der Kirche Santa Maria dell’Anima in Rom vor vielen Pilgern aus den deutschsprachigen Ländern. Weiter sagte er: “Wer die Füße nicht bewegt und die Hände nicht rührt angesichts des Hilferufes so vieler Verwundeter und Ausgegrenzter auch innerhalb der Kirche (…), der zieht sich selbst das Gericht zu.”
Bätzing forderte, kirchliche Amtsträger müssten wahrhaftig und authentisch sein. Nicht das Amt schütze die Person; allein die persönliche Glaubwürdigkeit verleihe dem amtlichen Auftreten noch Wirksamkeit und Akzeptanz.
Bätzing und weitere Bischöfe aus Deutschland nehmen an der vierwöchigen Weltsynode im Vatikan teil. Die internationale Versammlung von rund 350 Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien dauert noch bis 29. Oktober. Sie beraten darüber, wie künftig alle Gläubigen besser in der katholischen Kirche mitwirken können.