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Bätzing: Demokratie ist gefährdet – Distanz zu Kardinal Müller

Kardinal Müller meint, die katholischen Bischöfe wollten sich mit ihrem Protest gegen rechts lieb Kind machen. Für Bischof Bätzing ist Müller ein Mann, der kein Amt mehr hat und sich gern vorschnell äußert.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat die Erklärung der katholischen Bischöfe zur AfD verteidigt. Zugleich distanzierte sich Bischof Georg Bätzing von Äußerungen des Kardinals Gerhard Ludwig Müller zu diesem Thema.

“Kardinal Müller ist ein emeritierter Kardinal, der keine Aufgabe mehr hat. Er nimmt zu vielen Entwicklungen in der ganzen Welt Stellung. Manchmal etwas sehr vorschnell”, sagte der Limburger Bischof der “Bild am Sonntag”.

Die Bischöfe hatten im September eine Erklärung mit dem Titel “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar” verabschiedet. Darin grenzen sie sich deutlich von der AfD ab und bezeichnen sie als für Christen nicht wählbar. Müller, ehemaliger vatikanischer Glaubenspräfekt, hatte ihnen daraufhin Opportunismus vorgeworfen. Die Bischöfe dürften nicht als Wahlhelfer der ‘Ampel’ auftreten.

Bätzing sagte zu der Erklärung, die Bischöfe sähen die freiheitliche Demokratie gefährdet durch zunehmende Angriffe von rechtsextremen Kräften. Diese Angriffe zeichneten sich auch durch Lügen, falsche Aussagen und durch Wahlprogramme aus, die mehr verschleierten, als sie deutlich machten. “Wenn wir diese Demokratie schützen wollen, dann müssen wir auch benennen, wer die Gefährder dieser Demokratie sind.”