Mit der Verabschiedung des landeskirchlichen Doppelhaushalts 2026/27 ist die Tagung der badischen Landessynode in Bad Herrenalb zu Ende gegangen. Am Donnerstag hatten die 74 Synodalen weitere Einsparungen in Höhe von fast 14,5 Millionen Euro beschlossen. Damit werde die bisher noch bestehende Finanzlücke in Höhe von zwölf Millionen Euro geschlossen, erläuterte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Helmut Wießner, vor Journalisten.
So sei der Abschluss des notwendigen Konsolidierungspaketes in Höhe von insgesamt rund 150 Millionen Euro pro Jahr gelungen und es könne im Jahr 2032 ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden. „Die letzten Meter“ seien bei den Beratungen am schwierigsten gewesen, sagte Wießner.
Als Teil diskutierter Priorisierungen werde im Bereich der Seelsorge und bei der theologischen Aus- und Weiterbildung nicht gespart, sowie kaum bei der Jugendarbeit. Es seien viele richtungsweisende Entscheidungen getroffen worden, so Wießner: „Jetzt müssen wir uns wieder mit inhaltlichen Dingen beschäftigen.“
Zum Sparhaushalt sagte die badische Landesbischöfin Heike Springhart: „Wir müssen verantwortungsvoll wirtschaften, mit dem, was uns zur Verfügung steht.“ Hier habe die Synode mit großem Kraftaufwand die nötigen Weichen gestellt, damit die Landeskirche gut in die Zukunft gehen könne.
Auch bei der Aufarbeitung sexueller Gewalt gehe die Landeskirche weitere Schritte, sagte Springhart. So werde die EKD-Richtlinie, die einheitliche Standards für Anerkennungsleistungen für Betroffene sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie festlegt, ab dem 1. Januar 2026 in der Landeskirche und ihrer Diakonie umgesetzt. Künftig sollen zudem alle Kirchenältesten sowie Mitarbeitenden des Evangelischen Oberkirchenrats verpflichtende Schulungen bekommen.
Synodalpräsident Axel Wermke zeigte sich dankbar für die erzielten Ergebnisse: „Qualität ist und bleibt uns wichtig. Das, was wir machen, wollen wir gut machen.“ Künftig sollen auch Mitarbeitende in Kirchengemeinden befähigt werden, etwa Andachten zu gestalten und damit die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Prädikanten zu unterstützen. Dies sei bei Jugendfreizeiten bereits seit Jahrzehnten üblich.
Die 74 Synodalen diskutierten zudem über Priorisierungen. Dabei sollen die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen sowie die Kirchenmusik „schonender behandelt“ werden, hieß es. Zudem werde die außerschulische gesellschaftliche Bildungsarbeit neu in den Blick genommen. Angebote für Kinder und Jugendliche, die Qualität kirchlicher Arbeit und die Bedeutung der Diakonie für die Menschen in Not sei besonders wichtig, hieß es. (2707/24.10.2025)