Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat zum gemeinsamen Gestalten der Energiewende aufgerufen. Sie sei „nicht nur ein ökologisches und ökonomisches Projekt“, sondern „auch ein gesellschaftliches Projekt“, für das es Dialog, Respekt vor unterschiedlichen Perspektiven und Entschlossenheit brauche, sagte Backhaus laut Mitteilung seines Ministeriums im Vorwege der Zukunftskonferenz „Wind & Maritim“ des Vereins Windenergy Network. Die Konferenz findet am Dienstagabend im Lokschuppen in Rostock statt.
„Wir wollen die Energiewende gestalten, nicht erleiden“, erklärte Backhaus. „Und das heißt: mehr Tempo, ja – aber auch mehr Transparenz, mehr Beteiligung, mehr Wertschöpfung vor Ort.“
Die Schweriner Landesregierung nutze derzeit alle Spielräume, um Verfahren zur Genehmigung von Windenergie schneller und effizienter zu machen, sagte Backhaus. In Ministerien und Behörden sind dazu laut Umweltministerium in den zurückliegenden Jahren über 100 neue Stellen geschaffen worden. 2024 seien insgesamt Genehmigungen für 198 Windenergieanlagen an Land mit einer Leistung von mehr als 1.000 Megawatt erteilt worden, das sei mehr als das Zehnfache zu 2019. Im ersten Quartal 2025 seien weitere 36 Anlagen mit 220 Megawatt hinzugekommen.
„Wir sind also auf einem guten Weg. Und dennoch stehen wir auch vor Herausforderungen: Die Zahl der Untätigkeitsklagen gegen die Genehmigungsbehörden steigt“, sagte Backhaus. In Regionen mit fehlender Raumplanung, wie in Westmecklenburg, sei ein „Wildwuchs von Einzelanträgen außerhalb von Vorranggebieten“ zu beobachten. „Das ist nicht im Sinne einer geordneten und akzeptierten Energiewende“, erklärte der Minister. Verbesserungspotenzial sehe Backhaus auch bei den bundes- und europarechtlichen Vorgaben zur Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren beim Ausbau der Windenergie.