Der Medienkonzern Axel Springer hat seine bereits im vergangenen Jahr angekündigte Aufspaltung nun rechtlich abgeschlossen. Wie das Medienhaus am Dienstag in Berlin mitteilte, ist Axel Springer demnach fortan ein schuldenfreies und „auf digitalen Journalismus fokussiertes transatlantisches Medienunternehmen“, das sich zum ersten Mal seit 1985 wieder in Familienbesitz befindet. Zu den Marken des Hauses gehören unter anderem „Bild“, „Welt“ und „Politico“ sowie im Rahmen des gemeinsam mit Ringier in Polen betriebenen Joint Ventures „Forbes“.
Hinzu kommen außerdem die Marketing-Unternehmen Bonial und Idealo, sowie Awin und das digitale Research-Unternehmen Emarketer, wie es hieß. KKR und CPP Investments geben ihre Anteile demzufolge an Axel Springer ab. In der neuen Struktur werden The Stepstone Group und Aviv als unabhängige Joint-Venture-Unternehmen unter der Mehrheitsbeteiligung von KKR und CPP Investments operieren. Axel Springer wird jedoch weiterhin als Minderheitsaktionär mit zehn Prozent an beiden sogenannten Classifieds-Unternehmen beteiligt sein.
Haupteigentümer der Axel Springer SE sind den Angaben zufolge Friede Springer und Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner, die zusammen 95 Prozent der Anteile halten. Die restlichen Anteile seien im Besitz von Axel Sven Springer, einem Enkel des Firmengründers, und der Friede-Springer-Stiftung.
Zudem soll Jan Bayer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand News Media USA der Axel Springer SE, zum 31. Juli aus dem Vorstand ausscheiden. Ab 1. August wird er den Angaben zufolge Mitglied des Aufsichtsrats, dessen Vorsitz er übernehmen soll. Er soll auch weiter das US-Geschäft von Axel Springer unterstützen. Bayer folgt auf Ralph Büchi als Vorsitzender des Axel-Springer-Aufsichtsrats.
Auch soll Julian Deutz zum 31. Mai als Vorstand Classifieds Media bei Axel Springer ausscheiden. Er werde ab 1. Juni CEO der AS Classifieds GmbH, die das Management von Stepstone und Aviv unterstützen soll.
Als Folge der neuen Unternehmensstruktur werde die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von neun auf drei reduziert. Künftig besteht der Aufsichtsrat aus Jan Bayer, Friede Springer und Johannes P. Huth.