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AWO fordert Aufklärungskampagne zu häuslicher Gewalt an Männern

Mehr Prävention und Hilfsangebote für Männer, die unter häuslicher Gewalt leiden, hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bayern gefordert. Laut einem Bericht des Bundeskriminalamts seien 28,9 Prozent der Menschen mit dieser Art von Gewalterfahrung männlich, teilte der Wohlfahrtsverband am Freitag mit. Man vermute aber, dass es dabei eine hohe Dunkelziffer gebe. Aus der Beratungsarbeit wisse man, „dass häusliche Gewalt an Männern ein noch größeres Tabu ist als bei Frauen“, erklärten die AWO-Vorsitzenden Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl anlässlich des Internationalen Männertags am Sonntag (19. November).

Häusliche Gewalt zeige sich in vielen Gestalten und auch in Mischformen von körperlicher, psychischer, sexualisierter oder ökonomischer Misshandlung bis hin zu Mobbing, Stalking und Diskriminierung. Dass auch viele Männer davon betroffen seien, müsse dringend „öffentlich thematisiert und enttabuisiert“ werden. Die AWO fordere die Politik auf, Bevölkerung, Fachkräfte und Berufsgruppen wie Polizei und Justiz „mit geeigneten Kampagnen und Schulungen zu sensibilisieren“. Zudem müssten Beratungsangebote und Schutzwohnungen speziell für gewaltbetroffene Männer ausgebaut werden. (00/3760/17.11.2023)