Im Ampel-Streit über die geplante Kindergrundsicherung hat der Chef der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Michael Groß, eine „schnelle Lösung“ gefordert. „Für uns ist es nicht hinnehmbar, dass dieses wichtige Vorhaben nun durch einen Streit über Verwaltungsstellen weiter verzögert wird“, sagte der Co-Vorsitzende des AWO-Präsidiums den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag): „Nur, wenn wir jetzt in Kinder und Familien investieren, können wir die Zukunft gerecht gestalten und sozialen Aufstieg ermöglichen.“
„Die Kindergrundsicherung muss endlich kommen, und sie muss automatisiert ausgezahlt werden“, forderte Groß: „Wenn Menschen eine staatliche Leistung zusteht, haben sie auch Anspruch darauf, dass diese bei ihnen ankommt.“ Wichtig sei eine einfache Beantragung und schnelle, unkomplizierte und unbürokratische Verfahren.
Die Kindergrundsicherung gilt als die größte Sozialreform der Ampel-Koalition. Sie soll das Kindergeld, den Kinderzuschlag für einkommensarme Familien sowie die Sozialleistungen für Kinder bündeln. Für 2025 sollen 2,4 Milliarden Euro mehr im Haushalt des Bundesfamilienministeriums eingestellt werden. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geht davon aus, dass im Jahr 2028 die Kindergrundsicherung insgesamt knapp sechs Milliarden Euro kostet.