Praktisch fürs Verreisen: Die in New York lebende Schriftstellerin Lily Brett kommt mit der deutschen Sprache rund um Bahnreisen offenbar zurecht. Sie mag Deutsch – in dem es aber etwas gibt, das sie “fertig” macht.
Die Schriftstellerin Lily Brett (78) hat eine Vorliebe für die deutsche Sprache. “Ich mag Deutsch. Ich höre es gern. Früher habe ich es sehr gut gesprochen, heute ist es erbärmlich, aber ich kann die Durchsagen in der Bahn verstehen”, sagte die Tochter von Schoah-Überlebenden der “Jüdischen Allgemeinen” (Donnerstag). Ihr Mann kenne fünf Wörter, “die vollkommen irrelevant sind”. Dazu gehörten zum Beispiel die Strumpfhosen. “Er sagt es gern”.
Brett (“Chuzpe”, “Alt sind nur die anderen”) wurde 1946 in Deutschland in einem Camp für Displaced Persons geboren, in dem Überlebende des Holocaust nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst untergebracht waren. Sie lebte in Australien und wohnt nun in New York. Mit Blick auf das Deutsche hat Brett eine weitere Besonderheit ausgemacht: “Ich schaue mir einige der Sätze an und denke: So etwas ist in keiner anderen Sprache möglich. Man wartet eine halbe Stunde, um das Verb am Ende zu finden – das macht mich fertig.”