Wer sich auf den Jakobsweg macht, müsse nicht unbedingt bis nach Spanien laufen. Pilgern sei eine Sache der inneren Einstellung, wie man sich auf seinen Weg macht, erläutert der Berliner Jörg Steinert, Diplom-Politologe und passionierter Pilger. Am Mittwoch, 5. Juni (19 Uhr), ist der Autor der Bücher „Heimat-Pilgern“ und „Pilgerwahnsinn“ in der Nürnberger Jakobskirche zu einem Vortrag, teilt das Nürnberger Pilgerzentrum mit.
Steinert beschreibt, was das Pilgern von einer gewöhnlichen Wanderung unterscheidet: „Es ist nicht nur eine äußerliche, sondern eine innerliche Bewegung.“ Der 1982 in Zwickau geborene Bürgerrechtler und Aktivist für die Belange von Lesben und Schwulen, hat vor einigen Jahren seine erste Reise zu Fuß nach Spanien unternommen. Seither sei er „süchtig“ nach dem Jakobsweg, schreibt er in seinen Büchern. Pilgern könne aber auch bedeuten, sich im Alltag wohler zu fühlen, innere Auszeiten zu nehmen und dabei seine Umgebung etwas besser kennenzulernen.
Es gebe „kein richtiges oder falsches Pilgern“, ist Steinert überzeugt. Er nehme sich bewusst die Freiheit, nicht vorher entscheiden zu müssen, was an einem Tag der Reise geschehen soll. (00/1580/23.05.2024)