Viele Menschen posten, was das Zeug hält. Für Kabarettist Horst Evers ein erstaunlicher Drang. Verteufeln will er das alles nicht, hätte aber den ein oder anderen Tipp für die Freizeitgestaltung ohne Smartphone parat.
Horst Evers (57), Autor und Kabarettist, blickt mit Verwunderung auf den Mitteilungsdrang mancher Menschen in den Sozialen Medien. Viele hätten beispielsweise inzwischen das Bedürfnis, zu posten, was sie essen, sagte Evers am Freitag in Frankfurt. Er versuche, das alles zu verstehen und mit einem gewissen Wohlwollen zu betrachten, könne mit diesen und anderen Trends aber nicht viel anfangen.
Allerdings schaue auch er selbst sehr oft auf sein Handy, räumte der “Geschichtenerzähler aus Berlin” ein. So sei er vor einiger Zeit bei wunderschönem Wetter in einem Cafe gesessen. Dabei habe er sich gefragt: “Wie warm ist es wohl genau?”, und sein Handy gezückt, um die genaue Außentemperatur über Wetter-Apps zu ermitteln. Irgendwann gelangte er dann zu einer Umfrage, wonach es 47 Sekunden braucht, bis moderne Menschen, die irgendwo herumsitzen, auf ihr Handy schauen, wie Evers weiter sagte. Das habe ihn letzten Endes auf die Idee zu seinem neuen Buch “Zu faul zum Nichtstun” gebracht.
Der Kabarettist riet dazu, dass Smartphone gelegentlich auf die Seite zu legen und stattdessen Leute zu treffen. Ein weiterer Tipp: “Die Welt angucken und staunen.” Nichts müssen zu müssen sei großartig.