Hermannsburg. Das offizielle Schild an der evangelischen Kirche St. Peter-Paul in Hermannsburg macht künftig darauf aufmerksam, dass es hier besondere Angebote für Pilger gibt. Das 1959 erneuerte Kirchengebäude mit Elementen aus dem 14. Jahrhundert liegt am Pilgerweg Jacobusweg Lüneburger Heide. „Der Ort, die Kirche haben eine lange wechselvolle Geschichte“, sagte Stecher. „Viele Gäste kommen in normalen Jahren hierher, um der Geschichte nachzuspüren, um einen Ort der Stille zu finden. Um im Gebet Schönes und Schweres in Gottes Hände zu legen.“
Rastplatz und Pilgerkarten für Einkehrer
Der rund 390 Kilometer lange Jacobusweg Lüneburger Heide startet in Hamburg und führt durch die Lüneburger Heide. Dort wurden Haase zufolge im Jahr 2000 mehr als 50 historische Pilgerzeichen entdeckt. Die Hermannsburger Kirche bietet Pilgern künftig unter anderem einen Rastplatz mit Bänken im Freien und Pilgerkarten an. Sie ist zudem „verlässlich geöffnete Kirche“ und „Radwegekirche“. Das Projekt wurde mit 37.000 Euro aus Leader-Mittel der Europäischen Union gefördert.
Etwa 340 Kirchen tragen das Signet für verlässlich geöffnete Kirchen
Sie garantieren damit Öffnungszeiten auch außerhalb der Gottesdienste, die allerdings in der Pandemie mancherorts zeitweise eingeschränkt waren. Im Jahr 2010 wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zusätzlich das Radwegekirchensignet eingeführt. Im Frühjahr wurde 2015 das Pilgerkirchensignet entwickelt. Es zeichnet Kirchen aus, die an einem ausgeschilderten Pilgerweg liegen.
Als erste in der hannoverschen Landeskirche wurde 2016 die Johannes-der-Täufer-Kirche in Fuhlen bei Hessisch Oldendorf als Pilgerkirche ausgezeichnet. Sie liegt am Pilgerweg Loccum-Volkenroda, an dem sich gleich mehrere Pilgerkirchen finden. Pilgerkirchen gibt es bisher insgesamt knapp 20. (epd)