Der Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne hat offenbar einen terroristischen Hintergrund. Nun richtet die Regierung eine Taskforce gegen Antisemitismus ein.
Die australischen Sicherheitsorgane stufen den Brandanschlag vom Freitag auf die Synagoge Adass Israel in Melbourne als Terrorismus ein. Australiens Premierminister Anthony Albanese gab am Montag nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitskomitees zudem die Einsetzung einer Taskforce gegen Antisemitismus bekannt. Der Angriff auf die Synagoge sei nach einem Brandanschlag auf das Büro eines jüdischen Parlamentsabgeordneten in Melbourne sowie Vandalismus in einem jüdischen Viertel in Sydney die dritte antisemitische Gewalttat in kurzer Zeit gewesen, sagte Albanese.
Australiens Polizeichef Reece Kershaw erklärte, bei der Taskforce handle es sich um eine “mobile und erfahrene Truppe von Ermittlern zur Terrorismusbekämpfung”, die sich auf Drohungen, Gewalt und Hass gegen jüdische Gemeinden und Parlamentarier konzentrieren werde.
Mike Burgess, Chef des australischen Geheimdienstes ASIO, schätzte die aktuelle Sicherheitslage unterdessen als “volatil und unvorhersehbar” ein. Politisch motivierte Gewalt sei mittlerweile ein Hauptsicherheitsrisiko; provokative und hetzerische Sprache seien zur Normalität geworden.
Oppositionsführer Peter Dutton kündigte laut Medienberichten an, eine von ihm geführte Regierung werde bewaffnete Wachen an jüdischen Schulen und Synagogen finanzieren sowie die Einwanderungsgesetze verschärfen. Australien wählt 2025 ein neues Parlament.