Von der Okkupation zur offenen Grenze: Eine neue Ausstellung in Bremerhaven blickt auf 150 Jahre deutsch-polnische Geschichte zurück. Sie zeigt auch persönliche Erinnerungsstücke.
Der deutsch-polnischen Geschichte widmet sich eine neue Ausstellung in Bremerhaven. Die zweisprachige Schau “Über die Grenze muss man nicht weit” ist ab Samstag bis zum 5. Januar 2025 im Deutschen Auswandererhaus zu sehen. Wie das Museum am Freitag mitteilte, geht sie Schritt um Schritt 150 Jahre in die Vergangenheit zurück: von den offenen Grenzen der Europäischen Union, über grenzüberwindende Solidarität mit den Solidarnosc-Gewerkschaftern, die brutale Okkupation Polens im Zweiten Weltkrieg bis zur Geschichte von Masuren im Kaiserreich.
Bewegte Landkarten zeigten historische Grenzverläufe. Fotos, Video-Interviews und persönliche Erinnerungsobjekte illustrierten lebendig Menschen und ihre Geschichten. Dargestellt wird laut Museum auch, wie Menschen von der gemeinsamen Geschichte geprägt sind und die deutsch-polnischen Beziehungen aktiv mitgestalten oder deren lokale Spuren versuchen zu bewahren.
Kuratorin Marie Grünter erklärte: “Aktuell kann man den Eindruck bekommen, dass eine Krise die andere ablöst und man nicht viel dagegen tun kann.” Die Ausstellung wolle mit Fragestationen zum Nachdenken über die eigene Rolle in Geschichte und Gegenwart anregen. Sie wird vom Innen- und Heimatministerium des Bundes gefördert.