Purpur, Scharlach und Karmin – so lauten die Namen von einst bedeutsamen roten Farbstoffen tierischen Ursprungs. Eine Ausstellung im Museum Wiesbaden will ab Sonntag einen Überblick über die Geschichte dieser Farbtöne geben. Die Schau “Tierisch Rot” zeige, “wo heute noch Läuse für Farbe gezüchtet werden und wie das Färben mit Purpur in Europa wiederentdeckt wurde”, teilte das Museum am Mittwoch mit.
“Das Purpur der Mittelmeerschnecken demonstrierte im Altertum weltliche und kirchliche Macht”, hieß es weiter. Der Name Karmin stehe für die vom amerikanischen Kontinent eingeführte Cochenille-Schildlaus und ihren Farbstoff. Dieser verdrängte im 16. Jahrhundert eine aus Kermesläusen gewonnene Farbe, das prestigeträchtige Scharlachrot. Im asiatischen Raum sorge seit Jahrtausenden ein weiteres tierisches Rot für kräftige Farben in Stoffen und auf Papier – das Lac Dye. Es werde aus den harzigen Überzügen der Lackschildläuse ausgewaschen, bevor diese zu einem bekannteren Produkt, dem Schellack verarbeitet würden.