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Ausstellung zu jüdischen Juristinnen in Nürnberg zu sehen

Im Nürnberger Justizpalast ist in diesem Herbst vier Wochen lang die Ausstellung „Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft“ zu sehen. Die vom Deutschen Juristinnenbund initiierte Wanderausstellung werde am Montag, den 23. September, um 16 Uhr eröffnet, teilte die Nürnberger Justizbehörde am Donnerstag mit. Bei einer Podiumsdiskussion würden Miriam Rado vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Melina Reyher, vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg und Michael Schrotberger, Antisemitismusbeauftragter der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg der Frage nachgehen, wo Antisemitismus und Diskriminierung auch heute noch auftreten.

Die Wanderausstellung werfe einen Blick auf die Schicksale jüdischer Frauen der ersten Generationen von Juristinnen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, heißt es in der Mitteilung. Porträtiert seien 17 Frauen, die auch eine große Rolle in der Weimarer Republik für das Entstehen der Demokratie gespielt hätten. Sie hätten auch Anteil am Feld der sozialen Arbeit und im Kampf der Frauen um gleiche Rechte gehabt. Die Ausstellung zeigt auch Erläuterungen zur Zulassung von Frauen zu den juristischen Berufen, zur Gründung des Juristinnen-Vereins 1914, zu Berufsverboten, Vertreibung, Ermordung, Exil, Remigration und Restitution.

Oberlandesgerichtspräsident Thomas Dickert sagte zu der Ausstellung in seinem Haus, den Deutschen „und gerade uns Juristinnen und Juristen obliegt eine besondere Verantwortung, wenn heute erneut jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger angefeindet, beschimpft, belästigt und angegriffen werden“. Die Geschichte müsse eine dringende Warnung sein, erneute Missstände und Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und entschieden zu bekämpfen. (00/2718/12.09.2024)