Das Beethoven-Haus in Bonn zeigt seit Sonntag die Sonderausstellung „Beethoven und Kant. Genie – Republik – Freiheit“. Anlass ist der 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) in diesem Jahr. Zwischen Kant und dem in Bonn geborenen Komponisten gebe es zahlreiche Parallelen, erklärte Julia Ronge, Kustodin des Beethoven-Hauses. Sie hat die Ausstellung gemeinsam mit Museumsleiterin Nicole Kämpken und dem Institut für Philosophie der Universität Bonn konzipiert. Sowohl für Kant als auch für Beethoven seien die Themen Genie, Republik und Freiheit zentral.
Beethovens Begeisterung für Kant sei gut dokumentiert, erklärte das Kuratoren-Team. Spuren davon ließen sich an vielen Stellen in Ludwig van Beethovens (1770-1827) Werk, aber auch in seinen Briefen und anderen Schriftdokumenten aufzeigen. Die Ausstellung, die bis zum 6. Januar zu sehen ist, präsentiert ausgewählte Original-Dokumente wie Briefe, Notizen und Konversationshefte Beethovens, die seine Nähe zum Aufklärungsgedanken Kants belegen.
Darunter sind etwa bedeutende Leihgaben der Staatsbibliothek zu Berlin. Aber auch Manuskripte zu Werken Beethovens wie zum Beispiel die Oper „Fidelio“ oder das Trauerspiel „Egmont“ belegten Beethovens Nähe zum Freiheits-Ideal der Aufklärung und zu Kants Ideen, hieß es. Die Beethoven-Dokumente werden mit einschlägigen Kant-Zitaten in Beziehung gesetzt.
Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg (heute Kaliningrad) geboren. Seine Aufforderung, sich von Vorschriften zu lösen und selbst Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, prägte die Epoche der Aufklärung.