Bundespräsident Steinmeier wird am Donnerstag per Videoansprache eine große Rilke-Schau in Marbach eröffnen: Die Ausstellung blickt auf Rilke als Autor und Netzwerker sowie auf seine amourösen Beziehungen.
Rainer Maria Rilke (1875-1926) zählt weltweit zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren. Am Donnerstag (4. Dezember) wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier per Videoansprache eine große Rilke-Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach eröffnen.
Die Schau schöpfe aus einer der weltweit bedeutendsten Rilke-Sammlungen, teilte das Deutsche Literaturarchiv am Mittwoch mit. Das Archiv sammelt seit seiner Gründung 1955 systematisch Dokumente von und über Rilke. Diese würden nun zum Auftakt des Rilke-Jubiläumsjahres präsentiert – also anlässlich seines 150. Geburtstags am 4. Dezember 2025 und seines 100. Todestag am 29. Dezember 2026.
Mit mehr als 300 Exponaten soll auf rund 800 Quadratmetern “der ganze Rilke” sichtbar gemacht werden, wie es hieß. Unter anderem werden Manuskripte, Briefe, Notizbücher, Skizzen, Bücher und Bilder gezeigt. Die Schau blicke auf die “sozialen, intellektuellen und künstlerischen Welten, in denen Rilke lebte”. Titel der Ausstellung: “Und dann und wann ein weißer Elefant. Rilkes Welten.”
Beleuchtet würden die familiären, freundschaftlichen und amourösen Beziehungen Rilkes sowie seine Ambitionen als Bürger und Künstler. Die Schau will Rilke als Autor, Freund und Netzwerker im zeitgenössischen Literaturbetrieb zeigen.
Der seit Gründung des Deutschen Literaturarchivs systematisch aufgebaute Bestand von Rilke-Archivalien habe 2022 mit der Übernahme des Rilke-Archivs Gernsbach umfassend erweitert werden können, hieß es. Durch die neu übernommenen Notizhefte, Briefe, Bücher und Bilder ließen sich exemplarisch einzelne Werkgeschichten rekonstruieren – “von der Niederschrift erster Einfälle bis zu den Korrekturarbeiten für die Erstdrucke”.
Die multimediale Ausstellung ist bis 21. Januar 2027 zu sehen. Bei der Ausstellungseröffnung wird den Angaben zufolge auch die US-amerikanische Schriftstellerin Joy Williams sprechen. Steinmeier könne wegen eines Staatsbesuchs in Großbritannien und Nordirland nicht persönlich teilnehmen, er werde die Ausstellung aber am 11. Dezember besuchen.