Sargträger mit tänzerischerem Auftreten? Bestattungsformen in aller Welt – neue Trends wie traditionellen Rituale – beleuchtet eine neue Ausstellung in Lübeck.
Einblicke in herkömmliche und alternative Formen der Bestattung weltweit bietet ab Samstag eine Ausstellung in Lübeck. Rund 70 Exponate aus 25 Ländern bringen in den Räumen des Industriemuseums Herrenwyk alte Traditionen und neue Trends näher, wie die Lübecker Sammlung Kulturen der Welt als Ausstellungsmacher am Mittwoch mitteilte. Zu sehen seien bis 23. Februar archäologische, historische und moderne Exponate, die auch humorvolle Umgangsformen mit dem Tod in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Südsee zeigten.
Der Titel der Ausstellung lautet dem Titel “Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt. Vom Ruheort zum Coffin Dance”. Der Begriff “Coffin dance” meint die Art und Weise, wie Sargträger in Ghana ihre Tätigkeit in mitreißende tänzerische Choreografien einbetten. Diese Form der Trauerkultur sei zur Corona-Zeit vor allem in den Sozialen Netzwerken bekannt geworden und habe mittlerweile Kultstatus erlangt, so das Museum.
Die Ausstellung macht den Angaben zufolge anhand verschiedener Exponate deutlich, welche Vorstellungen vom Tod in unterschiedlichen Kulturen vorherrschen oder üblich waren. Weiter gehe es um Rituale, die die Menschen im Laufe der Zeit entwickelt haben, um ihre Verluste zu verarbeiten. Zudem werde die Entwicklung thematisiert, dass sich viele Menschen mittlerweile für alternative Bestattungsorte wie Ruheforste oder Seebestattungen entscheiden.