Die Wanderausstellung „‚Verräter’ oder ‚Helden‘? – Fritz Bauer und der Prozess um den 20. Juli 1944“ ist ab Mittwoch, 20. März, im Cube 600 des Memoriums Nürnberger Prozesse in Nürnberg zu sehen. Die Ausstellung hat die Gedenkstätte Deutscher Widerstand konzipiert, teilte das Museum am Mittwoch mit.
Gezeigt wird die Geschichte des Prozesses gegen Otto Ernst Remer (1912-1997) im Jahr 1952. Remer war als Kommandeur des Wachbataillons „Großdeutschland“ an der Niederschlagung des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 beteiligt. Damals versuchte eine Gruppe Widerstandskämpfer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Adolf Hitler durch ein Attentat zu töten. Der Plan scheiterte.
Remer diffamierte 1951 die Widerstandskämpfer um Stauffenberg als „Landesverräter“, informiert das Museum über die Schau. Der Braunschweiger Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903-1968) klagte ihn wegen „übler Nachrede“ und „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ an. Sein Ziel sei es gewesen, das Recht zum Widerstand gegen das NS-Unrechtsregime anerkennen zu lassen. Bauers Plädoyer sei ein Höhepunkt der Verhandlung gewesen, bei der Remer zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten verurteilt und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 als rechtmäßig angesehen wurde.
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 26. Mai, von Mittwoch bis Montag jeweils zwischen 10 und 18 Uhr im Cube 600 des Memoriums zu sehen. (00/0865/13.03.2024)