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Ausstellung mit Praunheim-Bildern in Kirche bleibt geschlossen

Die umstrittene Ausstellung „Jesus liebt“ in der Nürnberger Egidienkirche mit Bildern des schwulen Malers Rosa von Praunheim bleibt für die nächsten Tage geschlossen. Es hatte heftige Kritik gegeben.

Die Werke des Künstlers Rosa von Praunheim haben nicht allen Besucherinnen und Besuchern in Nürnberg gefallen (Bild von einer Austellung im ART Galerie MOND in Berlin am 25.11.2022)
Die Werke des Künstlers Rosa von Praunheim haben nicht allen Besucherinnen und Besuchern in Nürnberg gefallen (Bild von einer Austellung im ART Galerie MOND in Berlin am 25.11.2022)Imago / Photopress Müller

Die Ausstellung „Jesus liebt“ in der Nürnberger Egidienkirche mit Bildern des schwulen Malers Rosa von Praunheim bleibt für die nächsten Tage geschlossen. Wie der geschäftsführende Pfarrer des Kirchenvorstands, Martin Brons, mitteilte, will der Kirchenvorstand in den kommenden Tagen eine abschließende Entscheidung treffen. Grund für die kurzfristige Schließung war nach Angaben der Gemeinde eine Flut an Kritik per Mail und Telefon. Auf den Social-Media-Kanälen der Kirche sind neben kritischen Stimmen auch Hass-Botschaften zu finden.

 

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„Wir stellen uns der Aufgabe, die entstandenen Verletzungen, die einzelne Bilder ausgelöst haben, ernst zu nehmen“, erklärte Brons. Zugleich sei es eine Aufgabe, „in der weltoffenen Kulturkirche St. Egidien gesellschaftspolitisch und religiös herausfordernden künstlerischen Positionen Raum zu geben“.

Bilder zeigen provokant teils sexuelle Handlungen

Die Bilder der Ausstellung, die zum Programm der „Pride Weeks“ des CSD Nürnberg gehört, setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokant teils homoerotische und sexuelle Handlungen. Einige der Bilder befinden sich hinter einem Vorhang mit dem Hinweis, dass sie nur für Erwachsene sind. Die Ausstellung wolle sich kritisch mit Themen wie Missbrauch in der Kirche, Frauen- und Queerfeindlichkeit auseinandersetzen, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung

„Selbstverständlich respektieren wir den Entschluss der Kirche“, teilte die Vorstandschaft des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg mit. Man sei dankbar, zusammen mit der Egidienkirche „diesen Weg der künstlerischen Freiheit“ zu gehen und stehe nach wie vor zur Entscheidung, die Bilder nach Nürnberg geholt zu haben. „Wir wünschen uns, dass die Ausstellung sehr bald wieder für jeden kunstinteressierten Menschen zugänglich ist“, heißt es in der Mitteilung weiter. Eine dauerhafte Schließung würde demnach ein ernsthaftes Bekenntnis zu einer Kulturkirche und die Öffnung der evangelischen Kirche gegenüber queeren Lebensentwürfe infrage stellen.