Das ökumenische Café „Mary & Joe“ am Oberhausener Einkaufszentrum Centro zeigt ab Sonntag (19. Januar) die Ausstellung „Betroffene zeigen Gesicht!“, die sich mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt in der Kirche“ befasst. Mit Fotos und Texten sowie begleitenden Veranstaltungen möchten die Organisatoren für das Thema sensibilisieren und Betroffene ermutigen, sich helfen zu lassen, wie das Bistum Essen am Donnerstag mitteilte.
Die Ausstellung wurde den Angaben zufolge in Süddeutschland entwickelt und ist nun auch im Ruhrgebiet zu sehen. Die ausgestellten Fotos zeigten unter anderem Kinder in Erstkommunionkleidern, Ministranten in Gewändern oder eine Teenagerin in ihrem Zimmer, hieß es. In kurzen Texten unter den Bildern erzählten die abgebildeten Kinder und Jugendlichen, die heute erwachsen und teilweise schon im Rentenalter seien, welches Leid ihnen Priester, Ordensleute, Jugendleiter oder Mitarbeitende in kirchlichen Kinderheimen durch sexualisierte Gewalt angetan haben. Die Taten liegen dabei Jahrzehnte zurück.
Die Ausstellung ist bis zum 14. Februar zu sehen. Organisatoren sind der Betroffenenbeirat im Bistum Essen, die Pfarrei-Initiative „Kirche vor Ort verändern“, das ökumenische Kirchenzentrum am Platz der Guten Hoffnung, die Stadtkirche Oberhausen mit dem Katholikenrat und der Evangelische Kirchenkreis Oberhausen.
„Den Betroffenen ist es wichtig, ihr Leid öffentlich zu machen, um andere zu ermutigen, sich zu öffnen“, sagte Claudia Marcinek vom Betroffenenbeirat im Bistum Essen. Unter den 15 Leidensgeschichten der Ausstellung sind auch einige aus dem Bistum Essen, darunter die eines Betroffenen aus Gelsenkirchen.
Zu der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, das für das Thema und vor allem die Sicht der Betroffenen sensibilisieren soll. Zu den Öffnungszeiten der Ausstellung seien immer Ansprechpersonen vor Ort, hieß es. So könnten sich Gäste direkt über ihre möglicherweise aufwühlenden Eindrücke austauschen.