Nach dem Ausscheiden der Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden der Aufarbeitungskommission für Missbrauch im Bistum Speyer stellen die verbliebenen Mitglieder fest: “Die Arbeit ist nicht zu bewältigen.”
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch im Bistum Speyer ist vorerst ohne Führung. Wie die Bistumspressestelle im Auftrag der Kommission am Freitag mitteilte, wurde dessen bisherige Vorsitzende Mareike Ott nach dreijähriger Tätigkeit bereits im Mai verabschiedet. Die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin verlasse berufsbedingt das Bistum. “Ich bedauere, mein Engagement in der UAK nicht fortführen zu können”, so Ott in der Mitteilung. Zwei Monate nach ihr verlasse nun auch der stellvertretende Vorsitzende Karl Kunzmann die Aufarbeitungskommission. “Sein Mandat lief turnusgemäß aus und wurde auf eigenen Wunsch nicht verlängert”, hieß es am Freitag.
Kunzmann war vom Katholikenrat der Diözese Speyer vorgeschlagen worden. Er erklärte, ihn hätten im Zuge der Aufarbeitung in der Diözese “Leid und Unrecht, Empörung und Sprachlosigkeit, aber auch Wertschätzung und Wille zu Veränderung begleitet”.
Mit dem Ausscheiden der zwei Mitglieder bestehe die Kommission derzeit nur aus vier von insgesamt sieben berufenen Mitgliedern, heißt es in der Mitteilung weiter. Und: “In ihrer Sitzung vom 26. Juni zeigten sich die verbliebenen UAK-Mitglieder zwar entschlossen weiterzuarbeiten, mussten aber erkennen, dass die begonnene Arbeit nicht zu bewältigen ist.”
Generalvikar Markus Magin wird mit den Worten zitiert: “Mit großem Engagement kümmern wir uns um die Wiederbesetzung der Stellen. Wir freuen uns, wenn sich Interessenten, die diese wichtige Aufgabe übernehmen möchten, bei uns melden.”