Aufklärung gebremst? Würzburger Experten üben deutliche Kritik am vatikanischen Glaubensdikasterium. Was die Kommission bei der Aufarbeitung von Missbrauch als “problematisch” kritisiert.
Würzburger Experten für Missbrauchsaufarbeitung haben das Vorgehen des vatikanischen Glaubensdikasteriums als “problematisch” kritisiert. In am Dienstag veröffentlichten Empfehlungen der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM) heißt es, Arbeitsweise und Entscheidungen des Dikasteriums seien “äußerst kritisch zu bewerten”. Die UKAM regt an, das Bistum Würzburg solle sich für eine Reform des Dikasteriums einsetzen.
Laut UKAM zeugten mehrere Rückmeldungen der vatikanischen Behörde von dem Bestreben, “öffentliches Ärgernis” abzuwenden. In manchen Fällen seien Maßnahmen des Bistums sogar abgeschwächt und zurückgenommen worden. In den Empfehlungen heißt es weiter, oft werde “die konkrete Ergreifung kirchrechtlicher Maßnahmen” zurück in die Verantwortung des Bischofs gegeben. Die UKAM regt daher an, die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) solle die Zuständigkeitskonzentration beim jeweiligen Bischof kritisch prüfen.