Der neue Papst Leo XIV. hat erste Audienzen geplant. Dabei gibt es Unterschiede – wo, wie viele und welche Gäste das Kirchenoberhaupt empfängt.
Eine Audienz (aus dem Lateinischen audire; hören, anhören) ist ein Treffen mit einer höhergestellten Person, üblicherweise mit Monarchen oder im Vatikan mit dem Papst. Es gibt Privataudienzen für einzelne Personen, teils in Begleitung, oder Audienzen für größere Personengruppen.
Päpste empfangen sowohl in Privataudienz, etwa Staatsoberhäupter oder Regierungschefs, oder in größerer Audienz. Hierunter fallen etwa Begegnungen mit Gruppen oder Verbänden. Die Privataudienzen finden im Regelfall im Apostolischen Palast statt. Franziskus empfing aber auch im Gästehaus Santa Marta.
Die Treffen des Papstes mit den vatikanischen Behördenleitern (Präfekten) sowie mit Bischöfen werden ebenfalls als Audienzen bezeichnet. Hier unterscheidet man die zuvor auf einem Terminplan angekündigten Audienzen “di tabella” und die nicht nach außen kommunizierten, zunächst geheimgehaltenen Begegnungen. Stimmt der Papst bei einer offiziellen Begegnung einem Gesprächsprotokoll oder einem Beschlussvorschlag zu, trägt dieses Schriftstück den Zusatz “Rescriptum ex audientia sanctissmi” (etwa: vom Heiligen Vater genehmigt).
Eine große Begegnung des Papstes mit den Pilgern in Rom nennt man Generalaudienz. Dieses Ereignis findet meist am Mittwochvormittag statt – im Frühling und Herbst auf dem Petersplatz, im Winter und im Hochsommer eher in der Audienzhalle im Vatikan. Die Generalaudienzen nutzt der Papst für eine theologische Ausführung (Katechese) sowie für politische Appelle und Grüße an Gäste.
Bei den Audienzen für größere Gruppen und den Generalaudienzen gibt es die “prima fila”, die erste Reihe für geladene Gäste. Diese begrüßt der Papst in der Regel persönlich per Handschlag (früher auch per Kuss auf den Ring). Für die Generalaudienzen braucht man meist ein kostenfreies Einlassticket, das unter anderem über das deutsche Pilgerzentrum erhältlich ist.