In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Wer an klassische Westernhelden denkt, kommt an John Wayne nicht vorbei. Er war der Prototyp des einsamen Cowboys. Wie kein zweiter Hollywood-Schauspieler schuf er im Laufe seiner beeindruckenden Karriere mit über 170 Filmen US-Mythen und Legenden. Mit Filmen wie “Der Mann, der Liberty Valance erschoss”, “Red River” und “Rio Bravo” wurde er zum Publikumsliebling. Weniger bekannt ist, dass Wayne als Mitglied der rechtsradikalen John Birch Society ein ultrarechter Macho und Rassist war.
Nachdem er sich als Schauspieler viele Jahre lang eher mühsam durchgeschlagen hatte, gelang ihm 1939 mit “Ringo” der Durchbruch. Weil er nicht als Soldat in den Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde, konnte er weiter Filme drehen. Die Entscheidung gegen die Armee sorgte jedoch dafür, dass er sich besonders stark für Heer und Heimat engagierte. Er drehte einen Kriegsfilm nach dem anderen und wurde so auf der Leinwand zu dem Helden, der er im richtigen Leben nie war.
In der McCarthy-Ära stand er der “Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals” vor, die sich den Kampf gegen die Ausbreitung “kommunistischer, faschistischer und anderer totalitärer Gruppen” in der Filmindustrie zum Ziel gesetzt hatte. Verdächtigte Filmschaffende wurden vorgeladen und vor die Wahl gestellt, mit den entsprechenden Ausschüssen zusammenzuarbeiten oder Gefängnisstrafen beziehungsweise das berufliche Aus zu riskieren.
Während des Vietnamkriegs drehte Wayne mit großem Budget den Propagandafilm “Die grünen Teufel” und besuchte die US-Truppen vor Ort. 1960 trat er der rechtsradikalen John Birch Society bei, deren politisches Denken auf Verschwörungstheorien fußt; in seinen rassistischen Äußerungen sprach Wayne bisweilen sogar von einer “Überlegenheit der weißen Rasse”. Damit wurde er zur Reizfigur der protestierenden Jugend. Mit seinen Filmen hatte er dennoch weiterhin Erfolg; 1970 wurde er für seine Rolle in “Der Marshal” mit dem “Oscar” als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Die Dokumentation (21.55 – 22.50 Uhr) von Jean-Baptiste Peretie zeichnet mit Filmausschnitten und vielen Interviews die Biografie wie das Werk von John Wayne nach.
Zuvor zeigt Arte den Western (20.15 – 21.55 Uhr) mit John Wayne von 1950. Mit der packend erzählten Geschichte über eine entzweite Familie beendete John Ford nach “Bis zum letzten Mann” und “Der Teufelshauptmann” seine legendäre Kavallerie-Trilogie. Wayne spielte in allen drei Filmen einen pflichtbewussten Vorgesetzten mit undankbaren Aufgaben.