Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Der Angriff mit dem Decknamen “Unternehmen Barbarossa” gilt bis heute mit drei Millionen Soldaten als größte Militäroperation der Geschichte. Der Blitzkrieg war kompromisslos und brutal; in wenigen Wochen wurde der Westen des riesigen Reiches überrannt. Der sowjetische Diktator Stalin beschloss daraufhin, die gesamte Rüstungsindustrie ins Landesinnere umzusiedeln, um sie vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen.
Ein kriegsentscheidender Vorteil für die Rote Armee
Flugzeug-, Panzer-, Geschütz- und Stahlwerke wurden Stück für Stück abgebaut, die Maschinen auf Eisenbahnwaggons verladen und hinter den Ural geschafft. Das war ein in dieser Dimension beispielloser Vorgang. Innerhalb weniger Monate nahmen die Betriebe die Produktion wieder auf.
Dieser Kraftakt ist in der Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg bislang wenig beachtet worden. Die Massenproduktion von Panzern und Flugzeugen führte zu einem kriegsentscheidenden Vorteil für die Rote Armee, deren logistischer Wucht die Wehrmacht spätestens seit der Niederlage von Stalingrad kaum noch etwas entgegensetzen konnte
“Stalin und das sowjetische Rüstungswunder”: Dienstag, 11. Juni, 20.15 Uhr, Arte (TV-Erstausstrahlung)