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Arnold-Bode-Preis an Gunter Demnig verliehen

Der Konzept- und Aktionskünstler Gunter Demnig ist am Freitagabend mit dem Arnold-Bode-Preis 2024 der Stadt Kassel ausgezeichnet worden. Der 76-Jährige ist bekannt für seine Erfindung der „Stolpersteine“, mit denen er seit 1996 im öffentlichen Raum an Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Demnig verbinde auf eine einmalige, höchst beeindruckende und überzeugende Weise künstlerische Aktion und gesellschaftspolitisches Engagement, begründete der Vorsitzende des Kuratoriums der Arnold-Bode-Stiftung, Heiner Georgsdorf, die Wahl des Preisträgers. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Gunter Demnig hält nach den Worten von Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) mit seiner Aktion unermüdlich die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach, „indem er sichtbar macht, dass sie einmal mitten unter uns gelebt haben. Seine Gedenkarbeit ist einzigartig, sie rüttelt auf und lässt uns immer wieder über die dunkelste deutsche Geschichte stolpern.“ Jeder Stolperstein sei nicht nur ein wegweisendes Mahnmal in die Vergangenheit, sondern bedeutete auch die Botschaft: „Nie wieder ist jetzt!“

Mehr als 100.000 „Stolpersteine“ sind nach Angaben der Stadt inzwischen in Deutschland und in rund 30 weiteren europäischen Ländern verlegt worden. Die quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit manuell eingefügten Lettern eines Namens und der Lebensdaten beschriftet und auf Steinwürfel in Pflastergröße montiert. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster oder den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen.

Der Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel wird seit 1980 an Künstler in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für die Kunst der Gegenwart verliehen. Er ist nach dem documenta-Gründer Arnold Bode (1900-1977) benannt und wird durch die ebenfalls nach ihm benannte Stiftung vergeben.