Medien in Deutschland sollen unabhängiger von US-amerikanischen Konzernen werden. Das erfordere Zusammenhalt und eine gemeinsame Strategie, sagt der ARD-Vorsitzende Hager.
Der ARD-Vorsitzende Florian Hager hat die deutschen Medien zur Entwicklung einer gemeinsamen Strategie aufgefordert, um auf die weltweiten Veränderungen zu reagieren. “Wir müssen unser System in Europa bewahren, das aktuell auf dem Spiel steht”, sagte Hager am Mittwochabend bei den Mitteldeutschen Medientagen in Leipzig. “Nirgendwo gibt es so ein stabiles Mediensystem wie in Deutschland. Jetzt müssen wir zusammenhalten, wir können es nur gemeinsam schaffen.”
Dazu stehe die ARD im Austausch mit den Privatsendern sowie mit Zeitungsverlegern und anderen Medienunternehmen. Auch die jüngste Auseinandersetzung mit ProSiebenSat.1 täte dem keinen Abbruch, sagte Hager unter Verweis auf den Streit über die Streamingplattform Joyn.
Das zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörende Angebot hatte vorübergehend auch Inhalte der ARD-Mediathek eingebettet und war deshalb von Hager und der ARD scharf angegangen worden. “Das heißt aber nicht, dass wir nicht im Gespräch sind, auch mit Verlagen”, so Hager, der auch Intendant des Hessischen Rundfunks ist. Mit RTL mache man zum Beispiel gemeinsam den Eurovision Song Contest.