Das Netzwerk Kirchenasyl Rheinland-Pfalz/Saar lädt am 11. September zu einem Vortrag des langjährigen ARD-Hauptstadtkorrespondenten Arnd Henze nach Kaiserslautern ein. Der Fernsehjournalist beim WDR und Theologe spreche um 18 Uhr in der protestantischen Friedenskirche über das Thema „Kirchenasyl im Rechtsstaat – Plädoyer für eine demokratische Fehlerkultur“, teilte Helmut Guggemos, der Integrationsbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, dem Evangelischen Pressedienst in Speyer mit. Henze ist auch berufenes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der wachsende politische Druck auf Kirchengemeinden, die geflüchteten Menschen Kirchenasyl gewähren, könne laut Henze „ein Vorbote zunehmender Konflikte zwischen Rechtsstaat und Kirche sein“, heißt es. Die Zahl von Kirchenasylen steigt dem Netzwerk Kirchenasyl Rheinland-Pfalz/Saar zufolge: Immer mehr Geflüchtete gerieten in dramatische Notlagen, auch wegen zahlreicher Rechtsbrüche in vielen Staaten an den EU-Außengrenzen.
Bei einem Kirchenasyl gewährt eine Kirchengemeinde in besonderen Härtefällen geflüchteten Menschen Schutz vor einer Abschiebung. Ziel ist es, eine erneute sorgfältige Prüfung ihrer Situation durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu erreichen. Im vergangenen Jahr gab es laut der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche mit mehr als 2.000 Kirchenasylen in Deutschland einen Höchststand.