Die ARD-Audiothek soll in Zukunft neben Podcasts auch mehr Radio anbieten. „Ich stelle mir vor, dass die Audiothek ein echter Tagesbegleiter wird“, sagte die Vorsitzende der Audio-Programmkonferenz der ARD, Anke Mai, in der neuen Ausgabe des Medien-Podcast „Läuft“. Gelingen könne das durch die Kombination von Radio- und Audioangeboten nach den jeweiligen persönliche Interessen. Die Audiothek solle eine „Radio-Heimat“ werden.
Das Zukunftsprojekt „Audiothek next“ solle innerhalb der nächsten zwei Jahre verwirklicht werden, sagte die SWR-Programmdirektorin Kultur. Was bisher schon gut funktioniere, sei „Audio on Demand“, ein Angebot für Menschen, die gezielt nach Podcast suchten. Besonders Krimis wie der „Radio-Tatort“ und True Crime liefen gut, aber auch künstlerische Hörspiele seien gefragt. Hörspiele würden in der Audiothek mehr gehört als im linearen Programm.
„Wir müssen daran arbeiten, diesen Schatz besser zugänglich zu machen“, sagte Mai. Alle Zielgruppen in der Breite anzusprechen, gelinge noch nicht so gut. Die Audiothek müsse besser werden bei der Personalisierung, sodass Leute mit einem bestimmten Nutzungsverhalten und bestimmten Interessen auch das angeboten bekämen, was sie interessiert. Auch habe das jüngere Publikum, das einen besseren Zugang zur Musik etwa bei Spotify finde, bislang noch nicht überzeugt werden könnten, in die App zu kommen.
Als erfolgreichsten Podcast der ARD-Audiothek nannte Mai „SWR2 Wissen“, eine lineare Sendung. In der Regel funktioniere es nicht, eine Radio-Sendung eins zu eins in die Audiothek zu stellen, insbesondere nicht bei aktuellen Magazinen, sagte Mai. Für Podcasts seien andere Gesprächsformate nötig.
Der Podcast „Läuft“ ist eine Koproduktion das Fachdienstes epd medien und des Grimme-Instituts in Marl. Er befasst sich mit aktuellen Themen aus der Medienbranche und nimmt auch Fernseh-, Radio- und Streaming-Produktionen sowie Podcasts und besondere Webangebote in den Blick.