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Architektur und Baukunst der DDR-Zeit sollen erforscht werden

In einem neuen Projekt sollen in Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) insbesondere Architektur und Baukunst der DDR-Zeit erforscht werden. Das Vorhaben „Ostmoderne in Neubrandenburg: Erfassung von Zeugnissen der Architektur, des Städtebaus und der Kunst im öffentlichen Raum von 1945 bis 1990“ werde mit 80.218 Euro aus Mitteln der Landesdenkmalpflege MV unterstützt, teilte die Stadt Neubrandenburg am Mittwoch mit.

Das Projekt folgt laut Mitteilung auf das 2022 begonnene und inzwischen abgeschlossene Projekt „Drinnen und draußen – Kunst im Norden der DDR“, das sich mit Kunstwerken aus der DDR-Zeit im öffentlichen Raum befasste, schwerpunktmäßig in Neubrandenburg. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung sowie die Stiftung der Neubrandenburger Sparkasse unterstützen beide Projekte.

Ein Tagungsband zum Projekt „Drinnen und draußen“ stelle vor, was im Norden zu entdecken und zu bewahren ist, hieß es. Ein Stadtführer im Taschenformat präsentiere Beispiele in Neubrandenburg, ein virtueller Stadtrundgang biete weiterführende Informationen.

Landeskonservatorin Ramona Dornbusch sagte: „Neubrandenburg ist wie keine andere Stadt im Norden durch die Zeit der DDR geprägt. Die ehemalige Kleinstadt entwickelte sich zum regionalen Zentrum von Verwaltung und Wirtschaft. 1950 zählte man hier lediglich 20.000 Einwohner. Die Zahl sollte sich um mehr als das Vierfache steigern. Zum Ende der DDR-Zeit waren es fast 91.000. Wenn es einen Ort gibt, der in Mecklenburg-Vorpommern durch die Jahrzehnte der DDR-Zeit geprägt worden ist, dessen Antlitz durch diese 40 Jahre bestimmt worden ist, dann ist es Neubrandenburg.“

Kunst aus der Zeit der DDR im öffentlichen Raum sei in den vergangenen 30 Jahren Schritt für Schritt verschwunden, hieß es. Häufig hätten die Werke Erneuerungen im Wege gestanden. „Wandmalerei fiel der Wärmedämmung an Schulen oder Wohnhäusern zum Opfer, Figurengruppen standen am ‘falschen’ Ort und mussten weichen. Entstanden waren die Werke, um ihre Umgebung zu verschönern und im Sinne des Sozialismus zu agitieren.“