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Archäologen finden in Espelkamp rund 3.000 Jahre alte Gräber

Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke rund 3.000 Jahre alte Gräber entdeckt. Das Brandgräberfeld sei bei der Erweiterung des bestehenden städtischen Friedhofs im Ortsteil Frotheim gefunden worden, teilte der LWL am Montag in Münster mit. Bereits in der späten Bronzezeit und wohl auch in der Eisenzeit sei der Platz als Begräbnisort genutzt worden.

Die Fachleute konnten den Angaben zufolge 41 Befunde des Brandgräberfelds dokumentieren. Darunter seien 13 Urnengräber, einige Leichenbrandnester sowie mehrere Brandschüttungsgräber, die Reste einstiger Scheiterhaufen beinhalteten. Das Alter der Urnenbestattungen könne anhand der verwendeten Grabgefäße bestimmt werden, sie stammten aus der Zeit um 1.000 v. Chr., erklärte der LWL. Die Brandgräber ohne Urnen hielten die Archäologen für jünger – etwa aus der Zeit um Christi Geburt.

Die gefundenen Urnen werden demnach bei der LWL-Archäologie in Bielefeld weiterbearbeitet. Der Leichenbrand werde vorsichtig entnommen, die oft zerbrochenen Gefäße gereinigt und wieder zusammengesetzt. Die Experten hoffen, dass sie dabei noch Grabbeigaben wie Perlen, Nadeln oder Rasiermesser finden.

Der nun in Teilen ausgegrabene Bestattungsplatz ist laut LWL offenbar nur ein kleiner Teil einer weitaus größeren Sakrallandschaft in Espelkamp-Frotheim. Bereits in den 1980er-Jahren hätten Archäologen nur wenige hundert Meter nordwestlich ein umfangreiches Gräberfeld mit mehreren hundert Bestattungen ausgegraben.