Die Arbeitsagenturen in Nordrhein-Westfalen appellieren zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung an Arbeitgeber, die Potenziale aller Menschen zu nutzen. „Menschen mit einer Behinderung sind eine Riesenchance für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber“, sagte Roland Schüßler, Chef der Regionaldirektion NRW der Arbeitsagenturen am Mittwoch in Düsseldorf. Sie seien Teil der Lösung der Arbeits- und Fachkräfteengpässe in NRW.
Die Zahl der Angestellten mit Behinderung ist 2023 laut einem Bericht der Regionaldirektion auf 270.071 gestiegen. Das seien 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr und rund 17 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Menschen mit Behinderung seien in allen Branchen und Berufen zu finden und „schon lange nicht mehr wegzudenken“, sagte Schüßler. „Dem Arbeitsmarkt wäre sehr geholfen, wenn wir noch besser lernen, die gegebenen Potenziale noch mehr zu nutzen.“
Rund 27.000 Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einer Behinderung standen laut Report im Oktober 2025 für den Arbeitsmarkt bereit. Knapp die Hälfte (47 Prozent) aller 56.831 Arbeitslosen mit Schwerbehinderung habe eine betriebliche, schulische oder akademische Berufsausbildung. Die arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung seien damit besser qualifiziert als Arbeitslose ohne Behinderung, von denen etwa 37 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung hätten.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Behinderung seien häufig Menschen, die durch eine Krankheit oder einen Unfall beeinträchtigt seien, hieß es. Sie verfügten über viel berufliche Erfahrung und ein entsprechendes Selbstverständnis. „Für Ihre Unternehmen sind sie ein Gewinn!“ Damit die Teilhabe am Arbeitsplatz zum beiderseitigen Vorteil gelinge, würden die Agenturen für Arbeit und Jobcenter Unternehmen wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beraten und unterstützen.