Artikel teilen:

Appelle internationaler jüdischer Organisationen an Guterres

Von jüdischer Seite kommt massive Kritik am Umgang der Vereinten Nationen mit dem 7. Oktober und dem Krieg im Gazastreifen. Nun haben sich große jüdische Organisationen mit dem UNO-Generalsekretär in New York getroffen.

Große jüdische Organisationen aus sieben Staaten drängen UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, auf eine sofortige Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln hinzuwirken. Auch müsse er das “systemische Versagen” des Palästinenser-Hilfswerks UNRWA ansprechen, erklärte die Initiative “J7” am Freitag nach einem Treffen mit Guterres in New York. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge wird beschuldigt, mehrere seiner 13.000 Ortskräfte im Gazastreifen seien an den Hamas-Massakern vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen.

Bei dem Treffen mit “J7” habe Guterres erklärt, alles ihm Mögliche für eine sofortige Freilassung der Verschleppten der Hamas zu tun, hieß es in der Mitteilung, die der Zentralrat der Juden in Deutschland als “J7”-Mitglied verbreitete. Auch habe Guterres große Empathie für die Geiseln und ihre Familien gezeigt. Er habe alle Formen von Antisemitismus verurteilt und unmissverständlich erklärt, dass es keine Rechtfertigung für den Angriff der Hamas gebe.

Die Initiative betonte weiter, sie sei alarmiert angesichts einer explosionsartigen Verbreitung von Antisemitismus weltweit. Darunter falle auch Antizionismus; seine “Normalisierung” sei eine alarmierende Realität in jüdischen Gemeinschaften. Mit Blick auf Judenhass an Hochschulen in vielen Ländern hieß es, diese Einrichtungen dürften keine sicheren Häfen für Antisemitismus sein. Es gebe es keinen Kontext, in dem Antisemitismus entschuldigt oder gerechtfertigt werden könne.

“J7” hatte sich im Sommer 2023 gegründet. Mitgliedsorganisationen sind die Anti-Defamation-League und die Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations (USA), das Board of Deputies of British Jews (Großbritannien), der Conseil Representatif des Institutions Juives de France (Frankreich), der Zentralrat der Juden in Deutschland, das Centre for Israel and Jewish Affairs (Kanada), die Delegacion de Asociaciones Israelitas Argentinas (Argentinien) sowie der Executive Council of Australian Jewry (Australien).