Trotz eines leichten Anstiegs beim Hautkrebs-Screening wird die kostenfreie Vorsorgeuntersuchung in Schleswig-Holstein nach Ansicht der AOK Nordwest noch immer zu wenig genutzt. Laut einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse sind 2023 rund 11,3 Prozent der AOK-Versicherten zur ärztlichen Früherkennung von Hautkrebserkrankungen gegangen und damit rund 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr (10,7), wie die Kasse am Donnerstag mitteilte. Dabei sei der Anteil der Frauen mit 56 Prozent höher als der Anteil der Männer (44 Prozent). Im Vergleich zu 2016 (15,8 Prozent) seien die Zahlen indes gesunken, hieß es.
Um die Gründe für die geringe Nutzung des Hautkrebs-Screenings herauszufinden, hat die AOK Nordwest eine repräsentative Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben. Demnach ist 22 Prozent der Befragten die Leistung bisher nicht bekannt. Weitere 20 Prozent der Befragten gaben an, dass sie unsicher sind, ob sie einen Anspruch auf die Untersuchung haben. 19 Prozent halten die Untersuchung für nicht notwendig.
Die aktuelle, positive Tendenz sei erfreulich, dürfe aber nicht über die geringe Nutzung der Leistung hinwegtäuschen, erklärte Tom Ackermann, Vorstandschef der AOK Nordwest. „Dabei ist Hautkrebs fast immer heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird.“
Aktuellen Zahlen des Krebsregisters Schleswig-Holstein zufolge sind im nördlichsten Bundesland im Jahr 2022 insgesamt 1.088 Menschen neu an einem sogenannten malignen Melanom der Haut erkrankt. 111 Todesfälle wurden registriert. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen zudem, dass Krankenhauseinweisungen durch die Diagnose Hautkrebs häufiger erfolgen. 2022 wurden insgesamt 3.037 Patienten deswegen in Kliniken stationär behandelt, sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Hautkrebs-Screening übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre für Versicherte ab dem 35. Geburtstag.