Berufstätige in Hamburg sind 2023 mit durchschnittlich 23,5 Krankheitstagen so häufig ausgefallen wie nie zuvor. Die AOK Rheinland/Hamburg verzeichnete unter ihren Versicherten in der Hansestadt einen täglichen Krankenstand von 6,44 Prozent, wie die Krankenkasse am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Der Anstieg in 2023 lag laut AOK vor allem an der Zunahme von Infektionen, Atemwegserkrankungen und psychischen Problemen. Besonders belastet sei die Pflegebranche. Im Jahr 2022 hat der Hamburger Krankenstand laut AOK noch bei 5,93 Prozent gelegen, 2019 bei 5,04 Prozent.
Mit dem Krankenstand stieg laut AOK auch die Zahl der Krankenscheine (AU-Fälle): Im Vergleich zum Vorjahr waren es mit 2,43 je beschäftigter Person rund 27 Prozent mehr. Dabei waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufiger, aber kürzer krankgeschrieben. So habe sich 2023 die Arbeitsunfähigkeitsdauer im Vergleich zum Vorjahr um 14,5 Prozent reduziert – von 11,3 auf 9,7 Kalendertage je Krankenschein.
Einen hohen Krankenstand hat die Kasse mit 8,64 Prozent 2023 erneut in der Pflegebranche in Hamburg gemessen. Er ist im Vergleich zu 2022 noch einmal um 0,67 Prozentpunkte gestiegen. Die Beschäftigten in der Pflege seien in ihrem Arbeitsalltag immer stärkeren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt, hieß es. Auch die Branchen Ver- und Entsorgung, öffentliche Verwaltung sowie Erziehung und Unterricht lagen im Branchenvergleich weit vorn.
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg analysierte für diese Zahlen die Arbeitsunfähigkeitsdaten von AOK-Versicherten in Hamburg.