Frauen im Priesteramt? Undenkbar in der katholischen Kirche. So war es, und so bleibt es. Das hat Papst Franziskus unmissverständlich deutlich gemacht, gleich nachdem er eine Initiative zur Prüfung des Frauendiakonats angekündigt hatte (Seite 2).
Noch sitzt die Vorstellung vom Priester als Stellvertreter Christi auf Erden fest in den Köpfen der männlichen geistlichen Hierarchie. Jesus war ein Mann, also muss auch sein Stellvertreter männlich sein, so das aus antikem Denken stammende Argument. Mit einer ähnlichen Begründung wurde noch bis 1983 die Weihe von Priestern mit sichtbaren Behinderungen verweigert. Das hat sich inzwischen geändert. Es gibt also Bereiche im römischen Recht, in die moderne Maßstäbe Einzug halten.
Ob das bei der Frage der Frauenordination auch der Fall sein wird, ist nicht abzusehen. Trotzdem wäre das Frauendiakonat ein Schritt in Richtung einer Öffnung. Und das ist die richtige Richtung – so denken jedenfalls die Kirchen, die schon gute Erfahrungen mit Pfarrerinnen gemacht haben.
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