Das Angermuseum Erfurt präsentiert ab Freitag bis 16. Februar 2025 Werke von Matthias Geitel. Die Ausstellung dokumentiere Wanderungen des Künstlers durch Italien während der vergangenen 30 Jahre, teilte das Museum zur Eröffnung am Donnerstagabend mit. Neben Fotografien entlang der Strecken seien auch die in einfachen Linien gezeichneten Reiserouten Teil seiner Kunst geworden.
Geitel sei der Tradition von europäischen Künstlern im 19. Jahrhundert gefolgt. Diese seien für ihre Studien nach Rom gereist und verbrachten im Sommer die Zeit in den Bergen. Die Schau zeige dabei auch die künstlerische Verbindung zu dem in Erfurt geborenen Maler italienischer Landschafts- und Stadtansichten, Friedrich Nerly (1807-1878).
Das Projekt „Variationen der einfachen Linie“ von Geitel habe sich seit 1996 aus dessen Reiserouten heraus entwickelt, hieß es weiter. Geitel habe während seiner Wanderungen Landschaften, Zeichen und Netzstrukturen in den Blick genommen, um sie mit grafischen Mitteln stark zu abstrahieren.
In den ebenfalls ausgestellten Aquarellen des Künstlers gehe es um das Ziehen und Vernetzen von einfachen oder doppelten Bögen. Dabei komme dem freien Fließen der Pigmente und der bewussten Gestaltung malerischer Flächen eine wachsende Bedeutung zu.
Der 1962 in Jena geborene Künstler studierte zunächst Elektronik an der Technischen Hochschule in Ilmenau. Bis 1990 war er als Chipdesigner in Erfurt tätig. Nach dem Wechsel in die freie Kunst wurde seine Arbeit über verschiedene Stipendien gefördert. Seine Werke finden sich vor allem in Sammlungen im mitteldeutschen Raum. Geitel lebt seit 2007 in Berlin.