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Angelika Waldheuer bleibt Vorsitzende der Westfälischen Frauenhilfe

Angelika Waldheuer ist einstimmig als Vorsitzende der westfälischen Frauenhilfe wiedergewählt worden. Doch auch die traditionsreiche Frauenhilfe steht nach der Pandemie vor großen Herausforderungen.

Angelika Waldheuer bleibt Vorsitzende der Westfälischen Frauenhilfe
Angelika Waldheuer bleibt Vorsitzende der Westfälischen FrauenhilfeEFHiW

Angelika Waldheuer wurde im Oktober 2023 in der Mitgliederversammlung einstimmig von den Delegierten als Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) wiedergewählt. „Jetzt gibt es weitere viele harte Nüsse zu knacken. Aber wir haben ja die richtigen Werkzeuge und Strategien entwickelt“, sagte die 71-Jährige nach ihrer Wahl. Das Wahl-Ehrenamt als Vorsitzende des Landesverbandes der Westfälischen Frauenhilfe nimmt die Münsteranerin gemeinsam mit einem 14 Personen umfassenden ehrenamtlichen Vorstand und der Leitenden Pfarrerin, Birgit Reiche, wahr.

„Die letzten vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und den wirtschaftlichen Folgen. Das hat uns alle, den Vorstand, die Geschäftsführerin, die Mitarbeitenden und auch unsere Mitglieder sehr herausgefordert und brachte viele Veränderungen mit sich“, blickt die gelernte Erzieherin und Steuerfachangestellte nachdenklich auf ihre erste Amtszeit zurück.

Frauenhilfe: immer weniger Mitglieder

„Mitgliedsverbänden und Gemeindegruppen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit und wir bieten vielfältige Unterstützung an“, macht sie deutlich. Einige Gruppen hätten den Neustart nach der durch Corona bedingten Pause nicht mehr geschafft, Präsenzveranstaltungen seien in vielen Fällen noch nicht auf dem Stand von vorher und insgesamt seien die Mitgliederzahlen rückgängig.

„Durch den Verband können sie in vielfältiger Weise Unterstützung einfordern und das gilt es zu vermitteln: Sie sind in ihrem Engagement nicht allein.“ Perspektivgespräche bietet der Vorstand des Landesverbandes einzelnen Mitgliedsverbänden ab 2024 an, um gemeinsam nach gangbaren Wegen zu schauen und umsetzbare Lösungen zu finden. „Frauenhilfen sind Teile der Sozialräume mit unterschiedlichen Prägungen, Traditionen und Vernetzungen – die muss man erfahren und individuelle Lösungen für die vorliegenden Herausforderungen finden“, stellt die wiedergewählte Vorsitzende heraus.

Stärkung und Förderung an vielen Stellen nötig

Neben den sinkenden Mitgliederzahlen benennt Waldheuer für den Frauenverband und Trägerverein als weitere aktuelle „harte Nüsse“ die angespannte allgemeine Wirtschaftslage, den Fachkräftemangel, nicht ausreichende Refinanzierungen, die zunehmende Menschenrechtsfeindlichkeit, die Energiekrise und den Klimawandel. „Wir werden unsere Potenziale nutzen müssen, um all dem entgegenzuwirken.“ Die transparente und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vorstand und Geschäftsführung, ein verbindliches Miteinander von Ehrenamt und Hauptamt sowie die strategische Weiterentwicklung der mehr als 650 Mitarbeitenden der EFHiW müsse weiter gestärkt und gefördert werden.

„Gleichzeitig ist es wichtig, unseren Einsatz für Menschenrechte, insbesondere für Frauenrechte, und unsere Netzwerkarbeit weiter zu intensivieren“, macht sie deutlich. „Wir haben im Verband in den letzten Jahren bereits einige Prozesse auf den Weg gebracht.“

So wurde ein Trägerinnenprofil und Leitbild erarbeitet, das in den nächsten Jahren Grundlage für die Strategie-Entwicklung und die Weiterentwicklung der einzelnen Arbeitsbereiche sein wird. „Wir müssen zudem weiterhin ein offenes Ohr haben für gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart und der Zukunft und den Kontakt zur Frau vor Ort halten“, sagt sie. „Aber darin haben wir ja seit 1906 bereits Übung.“