An der Grundschule Gräfenau in Ludwigshafen muss nach einer Prognose der Schulleitung rund ein Viertel der Erstklässler das erste Schuljahr wiederholen. Damit hat sich die Situation in den vergangenen drei Jahren trotz zusätzlicher Fördermaßnahmen nicht wesentlich verbessert. Die Prognose, dass 35 Kinder das erste Schuljahr voraussichtlich wiederholen müssten, sei nicht befriedigend, teilte der Sprecher des Bildungsministeriums, Ulrich Gerecke, in Mainz mit. Dennoch hätten Hilfsmaßnahmen Wirkung gezeigt, denn vor einem Jahr habe die Schulleitung 44 Sitzenbleiber unter den Erstklässlern prognostiziert.
Außerdem sei die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen zwei bis vier, die einmal sitzengeblieben sind, an der Gräfenauschule deutlich gesunken. Unterstützungsmaßnahmen brauchten Zeit, wandte das Bildungsministerium ein. Dazu gehöre die vorgezogene Schulanmeldung, die dieses Jahr erstmals greife und Kinder mit Sprachförderbedarf früher ausmachen solle. Das Land bemühe sich um Unterstützung mit den Projekten „Schulzeit“, das Kindern beim Übergang von der Kita zur Grundschule helfe, und dem „Startchancen-Programm“, das Umbauten finanziere. Die „Familiengrundschulzentren“ in Brennpunktvierteln böten neben Hausaufgabenhilfen auch Unterstützung für die Eltern sozial bedürftiger Kinder an.