Der Sozialverband Deutschland fordert anlässlich des „Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut“ (17. Oktober) eine Erhöhung der Grundsicherung. Von Altersarmut seien vor allem Frauen betroffen, teilte der niedersächsische Landesverband am Dienstag in Hannover mit. Unter anderem müssten die Strukturen, die Frauen in die spätere Altersarmut trieben, konsequent bekämpft werden.
Etwa jede fünfte Frau habe im Alter zu wenig Geld zum Leben, hieß es. Bei Männern liege die Zahl deutlich niedriger. „Jeder Mensch, der unter dem Existenzminimum leben muss, ist ein Mensch zu viel“, sagte Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des Verbandes in Niedersachsen. Die Zahlen zeigten jedoch, dass beim Kampf gegen Altersarmut insbesondere die Seniorinnen in den Mittelpunkt gerückt werden müssten.
Besonders kritisch sieht Swinke die geplante Nullrunde bei der Grundsicherung, die nicht nur das Bürgergeld, sondern auch die Grundsicherung im Alter betreffe. „Auch armutsbetroffene Seniorinnen und Senioren werden dann leer ausgehen“, sagte er. Nur mit einem Regelsatz von mindestens 750 Euro im Monat sei ein armutsfestes Niveau gegeben.
Ein besonders großes Problem sei die Tatsache, dass Frauen überdurchschnittlich oft in Minijobs oder zu einem niedrigen Lohn arbeiteten und noch immer schlechter bezahlt würden als Männer. Swinke sprach sich für einen Mindestlohn von mindestens 15 Euro aus und für eine verbesserte Tarifbindung. Denn nur ein guter Lohn könne spätere Altersarmut verhindern.