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Alte Deckenmalereien in der Lübecker Altstadt entdeckt

In einem Haus in der Lübecker Innenstadt sind aufwändige Deckenmalereien aus der Zeit um 1610 bis 1650 entdeckt worden. Die jahrhundertealten Kunstwerke seien hinter Decken- und Wandverschalungen versteckt gewesen, wie die Stadt Lübeck am Mittwoch mitteilte. Neben blumigen Motiven handele es sich unter anderem um eine gemalte Holzkassettendecke und ein sogenanntes Flechtband, die vom einstigen Prunk des Dielenhauses zeugten. In welchem Kontext die Malereien in Bezug auf die Baugeschichte stehen und wie im Anschluss an die Forschung mit ihnen umgegangen werden soll, sei noch offen, hieß es.

Erst als die Besitzer mit dem Rückbau im Innern des 1997 unter Denkmalschutz gestellten Hauses begannen, seien die Schätze zum Vorschein gekommen. Erste Farbschichten konnten durch die Restauratorin Eileen Wulff festgestellt und dokumentiert werden. Die Schichten stammen demnach im Wesentlichen aus der Zeit der Renaissance um 1600, dem Barock nach 1750 und dem Jugendstil um 1900. Zudem habe die Restauratorin Teile sogenannter Mauresken, ein Motiv aus stilisierten Ranken, verschiedene Blumenmotive und Schablonenmalerei identifizieren können, hieß es.

Ersten Einschätzungen nach und im Vergleich mit anderen bekannten Malereien in der Lübecker Altstadt stammen die Deckenmalereien aus der Zeit um 1610 bis 1650. Um diese Datierung zu konkretisieren, werden sie nun erneut und detailliert von der Restauratorin untersucht.