Artikel teilen:

Alperstedter Ried ist Weidelandschaft des Jahres

Das Alperstedter Ried im Landkreis Sömmerda ist „Weidelandschaft des Jahres 2024“. Das Biotop sei eines der beiden letzten bestehenden Kalkflachmoore im Thüringer Becken mit herausragender Bedeutung für die Artenvielfalt, erklärte das Landesumweltministerium am Mittwoch in Erfurt. Flora und Fauna in diesem Gebiet seien europaweit relevant.

Durch die Stiftung Naturschutz Thüringen sei auf dem 115 Hektar großen Naturschutzgebiet eine naturnahe Ganzjahresbeweidung etabliert worden. Dazu zählten Exmoor-Ponys, Karpatenbüffel und die Rinderrasse des Roten Höhenviehs. Beeindruckend ist laut Begründung der Jury die Rückentwicklung der Flächen zu einem Moor, die nach jahrzehntelanger Trockenlegung seit 2015 nach und nach wieder vernässt worden seien.

Für Thüringens Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel (Grüne) beweist die Auszeichnung, dass eine extensive ganzjährige Beweidung sowohl die Biodiversität erhalte als auch die Flächen noch arten- und strukturreicher mache. Das Ried sei heute Heimat nicht nur der großen Weidetiere, sondern auch für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die Vielfalt reiche vom Kiebitz über Sumpf-Engelwurz bis hin zur seltenen Libellenart der Helm-Azurjungfer.

Mit der Auszeichnung weist der europaweit tätige Verein „Weidewelt“ mit Sitz im hessischen Wetzlar auf die Bedeutung von Viehweiden unter anderem für die biologische Vielfalt, den Klimaschutz und als Erholungsraum für die Bevölkerung hin. Die undotierte Auszeichnung wird seit 2015 bundesweit verliehen.