Der israelische Philosoph Omri Boehm erhält den mit 25.000 Euro dotierten Alfons-Auer-Ethik-Preis. Die Auszeichnung werde am 26. November in Tübingen übergeben, teilte die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart am Dienstag in Stuttgart mit. Die Laudatio halte Professor Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main.
Omri Boehm, so die Begründung, zähle zu den weltweit führenden Denkern der Gegenwart. Sein Postulat der „radikalen, universalen Menschlichkeit“ weise Wege der Ethik, die aus den global bedrohlichen Krisen der Zeit hinausführen könnten, weit über den Dauerkonflikt im Nahen Osten hinaus. Boehm wurde dieses Jahr bereits mit dem „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung“ geehrt.
Den Alfons-Auer-Ethik-Preis verleihen die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen seit 2015. Er folgt laut Mitteilung den ideellen Spuren des katholischen Moraltheologen und Vordenkers Alfons Auer (1915 – 2005), dessen Werk „Autonome Moral und christlicher Glaube“ ein Standardwerk der modernen Moraltheologie sei. Die alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung ging zuletzt an die Professorin Leela Gandhi und die ehemalige irische Staatspräsidentin Mary McAleese.
Stifter des Preises ist der Unternehmer Siegfried Weishaupt, Inhaber der Max Weishaupt GmbH. Er stammt aus Schwendi, demselben oberschwäbischen Ort wie Alfons Auer, und hat dort seinen Firmensitz. (2376/22.10.2024)