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Aktionsbündnis: Entwicklung der Flüchtlingszahlen ist “alarmierend”

Das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ verfolgt die weltweit wachsende Zahl von Flüchtlingen mit Sorge. „Der erneute Anstieg der weltweit Vertriebenen ist ein alarmierendes Signal“, erklärte die Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“, Maria Rüther, am Donnerstag in Bonn anlässlich des Weltflüchtlingstages (17. Juni). „Unsere Bündnisorganisationen setzen alles daran, Geflüchteten auf allen Stationen der Flucht zu helfen.“ Nach Angaben des Flüchtlingswerks UNHCR sind derzeit mehr als 122 Millionen weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Damit stieg die Zahl laut Weltflüchtlingsbericht der Vereinten Nationen binnen Jahresfrist um rund zwei Millionen.

Der größte Treiber von Flucht seien zunehmende gewaltsame Konflikte, erklärte „Aktion Deutschland Hilft“. Sie seien für einige der größten Flüchtlingskrisen weltweit verantwortlich, so zum Beispiel im Sudan oder in Gaza. Allein im Sudan seien knapp 14,3 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben worden. In Teilen des Landes sei die Schwelle zur Hungersnot schon längst überschritten. Auch benachbarte Länder wie der Südsudan oder der Tschad könnten die Flüchtlinge aus dem Sudan oft nicht angemessen versorgen.

Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ unterstützen Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden, um das Zusammenleben zu erleichtern, hieß es. Im Südsudan setze sich beispielsweise „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ für eine Verbesserung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung ein. Und in aufnehmenden Ländern wie Spanien, Italien oder Griechenland unterstützten Bündnisorganisationen geflüchtete Menschen in Camps mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten oder psychosozialer Hilfe.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk geht den Angaben zufolge zudem davon aus, dass bereits auf dem Weg nach Nordafrika durch die Sahara mindestens doppelt so viele Menschen sterben wie im Mittelmeer selbst. Im vergangenen Jahr hätten knapp 200.000 Menschen Europa über das Mittelmeer erreicht – dies sei ein Bruchteil der Flüchtlinge, die im eigenen Land oder Nachbarländern Zuflucht suchten.